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Steh-Sitz-Arbeitstische: Auf diese Merkmale kommt es an

Steh-Sitz-Arbeitstische: Auf diese Merkmale kommt es an

In jedem 3. Betrieb in Deutschland stehen den Beschäftigten bereits höhenverstellbare Arbeitstische zur Verfügung. Das ergab eine Befragung des Instituts für Arbeit und Gesundheit der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung unter 1.500 Unternehmen, die im Rahmen der aktuellen Präventionskampagne „Denk an mich. Dein Rücken“ durchgeführt wurde.

Höhenverstellbare Tische ermöglichen den Beschäftigten, zwischen Sitzen und Stehen zu wechseln, sei es bei der Arbeit am PC oder bei Montagetätigkeiten. Arbeitsmediziner befürworten dies, weil der Wechsel Rückenbeschwerden vorbeugt. Wenn du auch in deinem Betrieb Steh-Sitz-Tische einführen willst, solltest du jedoch einige wichtige Auswahlkriterien beachten.

Seit 5 Jahren ist fast jeder 5. verkaufte Schreibtisch ein Steh-Sitz-Arbeitstisch. Entsprechend groß und unübersichtlich ist inzwischen das Angebot im Markt. Dabei ist jedoch nicht alles Gold, was glänzt, denn immer wieder sind hier – selbst im Hochpreissegment – auch Produkte mit Mängeln zu finden. Wenn du weißt, worauf es bei diesen Möbeln wirklich ankommt, hast du die geringfügigen Mehrkosten für höhenverstellbare Tische durch die eingesparten Krankheitskosten schnell wieder hereingeholt.

Achte auf diese 10 Punkte

  1. Höhenverstellbereich: Nach der Euro-Norm EN 527-1 für Bürotische soll die Höhe der Arbeitsfläche von Steh-Sitz-Arbeitstischen mindestens im Bereich von 68 bis 118 cm verstellbar sein. Noch besser ist jedoch ein Verstellbereich von 65 bis 125 cm, weil dann auch Personen mit weniger als 1,60 m oder mehr als 1,80 m Körpergröße die für sie optimale Arbeitshöhe einstellen können. Das ist besonders wichtig, wenn derselbe Arbeitstisch von mehreren Personen genutzt wird.
  2. Stabilität und Schwingungsfreiheit: Arbeitstische dürfen daher nach einem versehentlichen Anstoßen möglichst wenig schwingen und müssen sofort wieder ruhig stehen. Denn wenn die volle Kaffeetasse bei jedem kleinen Rempler gegen die seitliche Tischplatte überzuschwappen droht, ist es mit der Freude schnell vorbei. Zum Ausgleich eventueller Bodenunebenheiten sollte der Tisch außerdem auch Höhenausgleichselemente besitzen.
  3. Verstellfunktion: Achte auch auf die leichte Handhabbarkeit der Höhenverstellung. Dies kann durch einen einfachen Kurbel- oder Gasfedermechanismus oder – komfortabler und heute am meisten verbreitet – elektromotorisch geschehen. Bei Benutzung durch mehrere Personen ist eine Memory-Funktion nützlich, die ähnlich wie bei Autositzen automatisch die bevorzugten Einstellungen für bis zu 3 Benutzer speichert, sodass jeder seine individuelle Höhe (jeweils für die Sitz- und Stehposition) schnell wieder abrufen kann.
  4. Geräuschpegel: Ganz geräuschlos geschieht die Höhenverstellung nicht. Sie sollte aber so leise sein, dass beim Verstellen des Tisches die anderen Kollegen nicht gestört werden. Stand der Technik ist beim Motorgeräusch maximal 60 dB(A).
  5. Stoppfunktion: Für den Fall, dass bei der Höhenverstellung einmal ein Gegenstand im Weg ist (z. B. beim Herunterfahren einer Stuhllehne), sollte die Höhenverstellung über eine automatische Stoppfunktion verfügen – gewissermaßen als Kollisionsschutz. Dieser beendet die weitere Bewegung, bevor es zu Beschädigungen kommt.
  6. Kabelführung: Ein weiteres sicherheitsrelevantes Kriterium ist die geordnete Führung der Kabel für PC, Monitor und andere Bürogeräte. Die Kabel dürfen weder lose herunterhängen noch an vorhandenen Kanten durchscheuern (Gefahr des elektrischen Schlags!).
  7. Arbeitsfläche: Steh-Sitz-Arbeitstische werden häufig als Einzeltisch eingesetzt. Dann sollte die Arbeitsfläche ausreichend bemessen sein, um alle Unterlagen und sonst noch benötigten Arbeitsutensilien darauf unterbringen zu können. Wenn der höhenverstellbare Tisch jedoch in Verkettung mit anderen Arbeitsflächen angeordnet ist, müssen die jeweiligen Verbindungen so stabil sein, dass sie auch ein Verschieben zulassen.
  8. Erweiterbarkeit: Jeder Bürotisch sollte mit zusätzlichen Funktionselementen erweiterbar sein, z. B. mit einem Sichtschutz, der die Arbeitsfläche von benachbarten Schreibtischen abgrenzt, mit Bildschirmhalterungen oder anderen Hilfsmitteln. Diese sollten auch nachträglich installierbar sein.
  9. Stromverbrauch: Die komfortabelste Form der Höhenverstellung sind elektromotorische Antriebe. Achte darum beim Kauf darauf, dass ein stromsparender Stand-by-Modus vorhanden ist – am besten mit Netztrennschalter. Zeitgemäße Produkte verbrauchen heute im Stand-by-Betrieb rund 0,1 Watt.
  10. Benutzerinformation: Zu jedem Schreibtisch gehört eine (deutschsprachige!) Bedienungsanleitung, die neben den Verstellfunktionen auch erklärt, wie die optimalen Arbeitshöhen ermittelt werden können.

Tipp: Eine gute Orientierungshilfe sind zudem Qualitätssiegel wie das GS-Zeichen für geprüfte Sicherheit oder das „Quality Office“-Zeichen, mit dem Büromöbel ausgezeichnet werden, die nicht nur sicher sind, sondern außerdem auch bestimmte funktionale und ergonomische Anforderungen erfüllen müssen.

 

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