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So wählst du den richtigen Sicherheitsschuh aus

So wählst du den richtigen Sicherheitsschuh aus

Viele Arbeitnehmer müssen sie tragen. Doch nicht jeder weiß, worin die Unterschiede bei den einzelnen Sicherheitsschuhen liegen. Abhängig von den Betriebsbedingungen oder Tätigkeiten müssen die Sicherheitsschuhe ausgewählt werden. Doch wie entscheidet man sich für den richtigen?

Der Fuß stellt einen wichtigen Körperteil dar. Ist es nicht mehr funktionsfähig, sind wir oft sofort in unserer Mobilität eingeschränkt. Bestehend aus 26 verschiedenen Knochen, die mit Gelenken miteinander verbunden sind, können an einem Fuß viele Verletzungen auftreten. Erst recht, wenn schwere Dinge auf ihn fallen oder etwas darin stecken bleibt. Sicherheitsschuhe sollen dazu beitragen, dass zumindest während der Arbeit der Fuß so weit geschützt ist, dass er nicht oder nur in begrenztem Ausmaß verletzt wird. Kennst du das? Für den Laufsport in der Freizeit sind nur die besten und teuersten Schuhe gut genug. Beim Arbeitsschuh, den wir 2/3 des Tages tragen, greifen wir aber auf das einfache, kostengünstigste Modell zurück. Ist das sinnvoll?

Gefährdungen für den Fuß

Der Fuß kann durch vielerlei Ursachen verletzt werden. Er kann beispielsweise durch herab- oder umfallende Gegenstände gequetscht oder durch spitze oder scharfe Materialien durchbohrt bzw. geschnitten werden. Aber auch Chemikalien oder heiße Objekte wie Schweißperlen können den Fuß stark schädigen. Welche Gefährdungen in deinem Betrieb bei den einzelnen Tätigkeiten vorliegen, muss daher durch die Gefährdungsbeurteilung ermittelt werden. Dies gilt übrigens auch für den Einsatz anderer Persönlicher Schutzausrüstung. Bevor diese ausgewählt wird, muss eine Gefährdungsbeurteilung durchgeführt werden, die die jeweilige Gefährdung sowie die möglichen Sicherheitsmaßnahmen festlegt. Gemäß dem (S)TOP-Prinzip muss vor dem Einsatz von Persönlicher Schutzausrüstung eine Prüfung hinsichtlich der Vermeidung bzw. Beseitigung der Gefahr erfolgen. Ist eine Substitution aus wirtschaftlichen oder verfahrenstechnischen Gründen nicht realisierbar, müssen technische Maßnahmen getroffen werden. Ist auch dies nicht möglich oder sind bereits alle technischen Maßnahmen ausgereizt, müssen organisatorische Maßnahmen getroffen werden. Und erst wenn durch diese ein nicht vermeidbares Risiko bleibt, dürfen bzw. müssen dauerhaft persönliche Schutzmaßnahmen zum Einsatz kommen.

Arten von persönlichem Fußschutz

Neben dem bereits erwähnten Sicherheitsschuh existieren noch andere Arten des Fußschutzes. Bleiben wir bei den Schuhen, so wird zwischen Sicherheits-, Schutz- und Berufsschuhen unterschieden. Alle 3 Arten zählen zur Persönlichen Schutzausrüstung und sollen den Fuß vor äußeren, schädigenden Einwirkungen schützen. Sicherheitsschuhe (Kennzeichen S) sind Schuhe, die eine Zehenkappe besitzen und für hohe Belastungen ausgelegt sind. Schutzschuhe (Kennzeichen P) sind dagegen nur für mittlere Belastungen ausgelegt und mit einer Zehenkappe versehen. Der Unterschied der Schuhe liegt in den Prüfbedingungen. Sicherheitsschuhe werden mit einer entsprechend größeren Energie und Druckkraft geprüft als Schutzschuhe. Zuletzt gibt es noch Berufsschuhe. Berufsschuhe (Kennzeichen O) sind mit mindestens einem schützenden Bestandteil ausgestattet, dies muss allerdings keine Zehenkappe sein. Für besondere Tätigkeiten, wie beispielsweise die Arbeit mit einem Hochdruckflüssigkeitsstrahler, können Gamaschen eine sinnvolle Ergänzung darstellen. Gamaschen werden ergänzend zu den ausgewählten Schuhen getragen und schützen zusätzlich den Vorderfuß und den unteren Beinbereich. Weitere Einsatzgebiete von Gamaschen sind etwa Schweißerarbeiten oder Arbeiten mit Kettensägen.

 

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Kennzeichnung von Fußschutz

Damit die Schutzwirkung der Schuhe für jeden ersichtlich ist, muss der Fußschutz entsprechend gekennzeichnet sein. Abhängig davon, ob es sich um einen Sicherheits-, einen Schutz- oder einen Berufsschuh handelt, tragen die Schuhe an erster Stelle ein S, P oder O. Zusätzlich dazu kann ein Schuh weitere Anforderungen erfüllen, die mit der zweiten Stelle verdeutlicht werden:

  • B Der Schuh erfüllt keine Zusatzanforderungen.
  • 1 Der Schuh besitzt neben den Grundanforderungen einen geschlossenen Fersenbereich und ein Energieaufnahmevermögen im Fersenbereich, weiterhin ist er antistatisch ausgeführt.
  • 2 Der Schuh erfüllt die Anforderungen der Klasse 1 und schützt zusätzlich gegen Wasserdurchtritt und -aufnahme.
  • 3 Der Schuh erfüllt die Anforderungen der Klasse 2 und besitzt zusätzlich eine durchtrittsichere und profilierte Sohle.
  • 4 Der Schuh ist antistatisch ausgeführt und besitzt ein Energieaufnahmevermögen im Fersenbereich.
  • 5 Der Schuh erfüllt die Anforderungen der Klasse 4, ist durchtrittsicher und besitzt eine profilierte Sohle.
  • 0 Bei einer 0 als Vorzahl werden zusätzlich die Anforderungen der Kraftstoffbeständigkeit erfüllt.

Zu diesen 5 Klassen kommt noch eine weitere Klassifizierung hinzu:

  •  I Schuhe aus Leder oder anderen Materialien, die nach herkömmlichen Schuhfertigungsmethoden hergestellt wurden.
  • II Die Schuhe wurden vollständig geformt oder vulkanisiert, z. B. Gummistiefel.

Damit gibt es folgende Schuharten:

Kategorie S, P oder O + Grundanforderung
B I oder II
1 I
2 I
3 I
4 II
5 II

Auf Baustellen müssen übrigens mindestens S3-Schuhe oder S5-Stiefel getragen werden. Dies hängt von der Beschaffenheit der Baustelle ab. Wird überwiegend auf sehr schlammigen, nassen Böden gearbeitet, muss im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung eindeutig ein S5-Schuh festgelegt werden.

TIPP zum Schluss

Der Arbeitsschuh ist der Schuh, den wir die meiste Zeit des Tages tragen. Hier solltest du nicht nach dem Preis, sondern nach der Qualität schauen. Ein Mitarbeiter mit einer entzündeten Plantarsehne unter dem Fuß wegen eines ungeeigneten Fußbettes wird dir lange ausfallen. Die Kosten kannst du selber hochrechnen.

 

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